- Ort: Frankfurt am Main
- Jahr: 2016
- Anzahl Wohnungen: 332
- Geschossfläche (BGF): 14 500 m²
- Bauherr: RMW Wohnungsgesellschaft Frankfurt II GmbH
- Mitarbeit: Holger Haas, Militsa Marinova, Peter Gallo, Neset Uguzoglu
- Adresse: Adickesallee 40, 60322 Frankfurt am Main
- Weitere Nutzung: Café
- Fotos: Lisa Farkas
Vor Gründung der Bundesrepublik galt Frankfurt am Main als Favorit im Rennen um den zukünftigen Regierungssitz. Um Fakten zu schaffen, hatte Oberbürgermeister Walter Kolb bereits ein Regierungsviertel im Norden der Stadt ausweisen und einen Plenarsaal bauen lassen. Nachdem 1949 die Hauptstadtträume Frankfurts geplatzt waren, wurde der Plenarsaal zum Funkhaus des Hessischen Rundfunks umgenutzt. Zur Kompensation erhielt Frankfurt einige Bundesbehörden, darunter die 1952 zwischen Adickesallee und Funkhaus errichtete Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung – als Außenstelle des Landwirtschaftsministeriums auch »Kartoffelministerium« genannt. Nach dem Umzug der Behörde 2005 stand der Gebäudekomplex zehn Jahre leer und wurde schließlich durch das Appartementhaus Adickesallee und ein Wohnquartier ersetzt.
Kubatur und Dimension des Neubaus resultieren aus einer Analyse der städtebaulichen Situation. Entlang der stark befahrenen Adickesallee, die den nördlichen Abschnitt des Frankfurter Alleenrings bildet, fügt sich das Appartementhaus in eine Abfolge großformatiger Gebäude mit streng gerasterten Fassaden – von der Bundesbank und dem Uni-Campus Westend bis hin zum Polizeipräsidium und der Frankfurt School of Finance and Management. Nach Süden ist die Bebauungsstruktur kleinteiliger und eher gründerzeitlich geprägt; nach Norden schließen Siedlungen in offener Bauweise an. Der U-förmige, neungeschossige Baukörper übernimmt die Dimension der benachbarten Solitäre und bildet eine klare Raumkante zum Alleenring. Mit seinen rückwärtigen Seitenflügeln wird eine zukünftige Anschlussbebauung in Form eines städtischen Blocks ermöglicht. Die stark profilierte Fassade vertraut ganz auf die Wirkung von rötlichem Klinker und vermeidet bewusst Hinweise auf die Nutzung des Hauses. Turmartig überhöhte Ecken, die im Westen neun, im Osten acht Geschosse umfassen, reagieren auf die Nachbarbebauung und machen das Gebäude im Stadtraum identifizierbar. Zwei kräftige Gesimse gliedern die Fassade klassisch in Sockel, Schaft und »Kapitell« – hier repräsentiert durch ein zurückversetztes Staffelgeschoss. Die Strenge der Straßenfront wird auf der Rückseite durch alternierend angeordnete Balkone gelockert.
Newsmeldungen
Projekt: Appartementhaus Adickesallee, Vorteile – Das Backstein-Magazin, Ausgabe 18
24.09.2019
Projekt: Appartementhaus Adickesallee, Vorteile – Das Backstein-Magazin, Ausgabe 18
In seiner aktuellen Ausgabe präsentiert das Architekturmagazin „Vorteile“ das Appartementhaus Adickesallee in Frankfurt in einer Serie der besten Wohnungsbauten aus Backstein: „Mit seiner neutralen Rasterstruktur nimmt das Appartementhaus die Formensprache seiner Umgebung auf“.
Wanderausstellung: „Fritz-Höger-Preis 2017“, erste Station in Berlin
18.10.2017
Wanderausstellung: „Fritz-Höger-Preis 2017“, erste Station in Berlin
Begleitend zum Fritz-Höger-Preis für Backsteinarchitektur präsentiert eine Wanderausstellung die nominierten Projekte, darunter das Appartementhaus Adickesallee. Die erste Station ist das Deutsche Architekturzentrum in Berlin, wo die Ausstellung noch bis zum 5. November zu sehen sein wird.
„Fritz-Höger-Preis 2017“ mit Adickesallee (Nominierung)
17.10.2017
„Fritz-Höger-Preis 2017“ mit Adickesallee (Nominierung)
Der Fritz-Höger-Preis für Backsteinarchitektur zählt zu den renommiertesten Architekturpreisen mit über 600 eingereichten Projekten in diesem Jahr. Stefan Forster Architekten freuen sich über die Nominierung des Appartementhauses Adickesallee und die begleitende Wanderausstellung.
Tag der Architektur: Präsentation von sechs SFA-Projekten in Frankfurt und Hanau
24.06.2017
Tag der Architektur: Präsentation von sechs SFA-Projekten in Frankfurt und Hanau
Erstmals sind wir mit sechs aktuellen Projekten beim Tag der Architektur am 24./25. Juni 2017 vertreten – und bieten Führungen für die Frankfurter Projekte Philosophicum, Adickesallee, Eulengasse, Riedberg 02 und Riedberg 04 sowie für das Wohnhaus Französische Allee in Hanau an.
Philosophicum Adickesallee Eulengasse Riedberg 02 Riedberg 04 Französische Allee
Bau der Woche: Appartementhaus Adickesallee in Frankfurt, German-Architects
10.05.2017
Bau der Woche: Appartementhaus Adickesallee in Frankfurt, German-Architects
Das Appartementhaus Adickesallee in Frankfurt ist Bau der Woche („Differenziert in Klinker“) auf dem Architekturportal German-Architects. Im Gespräch mit Katinka Corts spricht Stefan Forster über die großmaßstäbliche Architektur und die Bedeutung von Kontext und Materialität.
Projekt: Neubau Appartementhaus Adickesallee, Frankfurter Allgemeine Zeitung
10.08.2015
Projekt: Neubau Appartementhaus Adickesallee, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Von Rainer Schulze
Veröffentlicht in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.08.2015
Projekt: Adickesallee, Frankfurt am Main