- Ort: Frankfurt am Main
- Jahr: 2015
- Anzahl Wohnungen: 58
- Geschossfläche (BGF): 7 130 m²
- Bauherr: ABG Frankfurt Holding GmbH
- Mitarbeit: Moritz Kaiser, Jelena Duchrow, Zoltan Lepenye, Cristina Naranjo, Wiebke Nolte, Manuel Rhöse, Julia Tamm
- Adresse: Gabriel-Riesser-Weg 12–14 / Gräfstraße 94, 60487 Frankfurt am Main
- Weitere Nutzung: Einzelhandel
- Fotos: Lisa Farkas
Seit seiner Gründung im Jahr 1914 bildete der Campus Bockenheim fast hundert Jahre lang den Hauptstandort der Frankfurter Goethe-Universität. Mit dem Umzug der geistes- und naturwissenschaftlichen Fakultäten ins Westend und an den Riedberg wird der alte Campus bis 2022 schrittweise aufgegeben. Hierdurch bot sich bereits zu Beginn der 2000er-Jahre die Chance, ein neues Quartier am Schnittpunkt der tradierten Stadtteile Westend und Bockenheim neu zu entwickeln und mit Leben zu füllen. Die damalige Oberbürgermeisterin Petra Roth erarbeitete hierfür ein visionäres Konzept: Der »Kulturcampus Bockenheim« sollte renommierte Kultureinrichtungen wie die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, das Ensemble Modern und die Forsythe Company in einem klimaneutralen Modellquartier mit bezahlbarem Wohnraum verbinden. Obgleich die kommunale Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding schon 2011 einen ersten Schritt unternahm und das Areal vom Land Hessen erwarb, ist die Verwirklichung des Kulturcampus noch immer offen.Realisiert wurde im Auftrag der ABG bislang nur die ursprünglich als Auftakt gedachte Blockrandbebauung an der nördlichen Spitze des ehemaligen Campus Bockenheim, deren drei übereck geführte Wohnhäuser von unterschiedlichen Architekturbüros geplant wurden.
Stefan Forster Architekten entwickelte hierfür ein Eckhaus mit 58 Mietwohnungen und einer Einzelhandelsfläche in prominenter Lage am Carlo-Schmid-Platz, dessen großzügig bemessene Loggien und Fensterfronten auf die historischen Bauten seiner Umgebung blicken. Neben dem benachbarten Bockenheimer Depot – ein ehemaliger Straßenbahn-Betriebshof, der heute als Spielstätte der Städtischen Bühnen genutzt wird – prägt vor allem die Bockenheimer Warte als zentraler Platz mit dem gleichnamigen mittelalterlichen Wehrturm das Umfeld. Zum Platz hin öffnet sich das Gebäude mit geschwungenen Balkonen, die das Motiv der abgerundeten Ecke aufnehmen und Assoziationen an die Architektur der »Weißen Stadt« in Tel Aviv hervorrufen. Ein Spiel aus Licht und Schatten bestimmt die Fassadengestaltung, deren ausgeprägte plastische Gliederung, Gesimsbänder und Verputzsprünge die Qualitäten gründerzeitlicher Stadthäuser neu interpretieren. Der dunkle Klinkersockel nimmt Bezüge zur Materialität des Bockenheimer Depots auf und hält durch die abweichende Farbigkeit zugleich Distanz. Das im Passivhausstandard errichtete Wohnhaus bietet eine Mischung aus geförderten Miet- und frei finanzierten Eigentumswohnungen und leistet somit einen Beitrag zur sozialen Durchmischung des Quartiers.
Newsmeldungen
Publikation: „Architekturführer Deutschland 2017“ mit Campus Bockenheim, DOM publishers, 2017
06.01.2017
Publikation: „Architekturführer Deutschland 2017“ mit Campus Bockenheim, DOM publishers, 2017
Der aktuelle Architekturführer Deutschland 2017 präsentiert die 97 für den DAM Preis für Architektur nominierten Projekte, darunter das Wohnhaus Campus Bockenheim in Frankfurt am Main (Seite 279–281). Erschienen bei DOM publishers (ISBN 978-3869225494).
DAM Preis 2017: Webseite präsentiert Wohnprojekt Campus Bockenheim, Deutsches Architekturmuseum
22.08.2016
DAM Preis 2017: Webseite präsentiert Wohnprojekt Campus Bockenheim, Deutsches Architekturmuseum
Erstmals bietet das Deutsche Architekturmuseum (DAM) ein digitales Nachschlagewerk für den diesjährigen DAM Preis an. Die Webseite www.dam-preis.de bietet einen Überblick zu allen nominierten Gebäuden des aktuellen Jahrgangs – darunter auch unser Wohnhaus Campus Bockenheim.
„DAM Preis 2017“ für Campus Bockenheim (Nominierung)
14.04.2016
„DAM Preis 2017“ für Campus Bockenheim (Nominierung)
Das Wohnprojekt Campus Bockenheim in Frankfurt am Main gehört zu den 100 nominierten Bauten auf der Longlist zum DAM Preis für Architektur 2017. Der seit 2007 vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) verliehene Preis gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen in Deutschland und wird u.a. begleitet durch das Deutsche Architektur Jahrbuch sowie eine Sonderausstellung.
Artikel: Neubau Campus Bockenheim, „Neue Wege zur kulturellen Vielfalt“, planen + bauen, 4/2014
01.04.2014
Artikel: Neubau Campus Bockenheim, „Neue Wege zur kulturellen Vielfalt“, planen + bauen, 4/2014
„Neue Wege zur kulturellen Vielfalt“
In: planen + bauen, Nr. 41, April 2014
Von Annette Wilke-Weichbrod
Campus Bockenheim, Frankfurt am Main
Publikation: „Architektur Hessen 2013“, AKH, 2013
30.06.2013
Publikation: „Architektur Hessen 2013“, AKH, 2013
Dokumentation zum Tag der Architektur Hessen 2013
„Passivhäuser Campus Bockenheim“, „Wohnen auf dem Riedberg“, „Gemeinde mit altersgerechtem Wohnen“
Seite 18-21
Campus Bockenheim, Riedberg 01 und Gemeindezentrum, Frankfurt am Main
Projekt: Campus Bockenheim / Bornheimer Depot / Hansaallee, Umrisse, 3/2011
01.03.2011
Projekt: Campus Bockenheim / Bornheimer Depot / Hansaallee, Umrisse, 3/2011
In: Umrisse – Zeitschrift für Baukultur
Projekte: Campus Bockenheim / Campo am Bornheimer Depot / Hansaallee, Frankfurt am Main
Meldung: „Keine Look-at-me-Architektur – Wettbewerb für Frankfurt-Bockenheim“, BauNetz
11.01.2011
Meldung: „Keine Look-at-me-Architektur – Wettbewerb für Frankfurt-Bockenheim“, BauNetz
Veröffentlicht auf: www.baunetz.de, 11.01.2011
Projekt: Campus Bockenheim, Frankfurt am Main
Projekt: „Auftakt zum neuen Campus Bockenheim“, Frankfurter Allgemeine Zeitung
16.12.2010
Projekt: „Auftakt zum neuen Campus Bockenheim“, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Von Rainer Schulze
Veröffentlicht in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.12.2010
2. Preis: Gutachterverfahren „Campus Bockenheimer Depot“ in Frankfurt
07.01.2010
2. Preis: Gutachterverfahren „Campus Bockenheimer Depot“ in Frankfurt
Projekt: Campus Bockenheim, Frankfurt am Main
Bauher: ABG Frankfurt Holding