Gemeindezentrum

Stadthaus

Ort: Frankfurt am Main
Jahr: 2012
Anzahl Wohnungen: 14
Geschossfläche (BGF): 1 740 m²
Bauherr: Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main
Mitarbeit: Julia Goldschmidt, Jelena Duchrow, Sandra Söhnel, Ute Streit
Adresse: Hafenstraße 5–7, 60327 Frankfurt am Main
Weitere Nutzungen: kirchliches Gemeindezentrum mit Büros
Fotos: Lisa Farkas

Entwurfsskizze des Gemeindezentrums in Acryl (Stefan Forster 2008)

Für das Gemeindezentrum im Frankfurter Westhafen wünschte sich die Evangelische Hoffnungsgemeinde ein multifunktionales Haus mit Symbolwirkung – geeignet sowohl für Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen wie auch für seniorengerechtes Wohnen. Ein Haus, das sich zurückhaltend in das neue Stadtquartier einfügt und zugleich als Erkennungszeichen weithin sichtbar ist. Für Pfarrerin Jutta Jekel sollte auch der Gemeindesaal vielseitig nutzbar sein: »Das Auseinanderdividieren von Gottesdienst und allem anderen, das stimmt nicht mehr. Heute muss ein Raum beides können.« Zu diesen Aufgaben zählt nicht zuletzt die Begegnung unterschiedlicher sozialer Milieus an der Schnittstelle von Gutleutviertel und Westhafen. Während das nördlich anschließende Gutleutviertel als ehemaliger Arbeiterstadtteil eher traditionell und migrantisch geprägt ist, finden sich im Westhafen vor allem die hochpreisigen Eigentumswohnungen und Bürokomplexe eines akademischen Bürgertums. Als Konversionsgebiet wurde der Westhafen seit den 1990er-Jahren auf dem Gelände des früheren Binnenhafens entwickelt – knapp einen Kilometer südlich des Hauptbahnhofs und direkt am Main gelegen. Auf einer der letzten freien Parzellen wurde hier das Gemeindezentrum mit Räum-

lichkeiten im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss sowie 14 darüber angeordneten, barrierefreien Wohnungen realisiert. Mit seiner dunklen Klinkerfassade und der betont strengen Kubatur – Motive, die bereits im benachbarten Projekt »Westgarten 01« (2005) entwickelt wurden – markiert der siebengeschossige Baukörper den Abschluss des Blockrands und bildet einen kleinen, von der Straße eingerückten Quartiersplatz. Der Eingang zum Wohnhaus liegt direkt an der Straße und ist räumlich vom Gemeindezentrum getrennt, das über den seitlichen Vorplatz erschlossen wird. Von der Straßenseite aus läuft ein in die Wand eingeprägtes zweigeschossiges Sockelrelief um die Ecke und bildet den eingeschnittenen Eingang zum Gemeindezentrum. Neben dem hier eingelassenen Backsteinkruzifix lässt auch die Ecküberhöhung einen Rückbezug auf das Motiv der Kirche zu. Auf der Blockinnenseite öffnet sich der zweigeschossige Gemeindesaal zu einem kontemplativen, von einer 2,50 Meter hohen Klinkermauer eingefassten Patio. Die monolithische Strenge des Baukörpers wird auf der Hofseite durch großzügige Öffnungen des Gemeindesaals und den darüberliegenden Loggien aufgebrochen.

Blick von Norden über den Vorplatz mit Eingang zum Gemeindezentrum

Eingangsbereich des Gemeindezentrums mit reliefertem Kreuz

Westgarten 01

zum Projekt

Westgarten 02

zum Projekt

Blick auf die Westseite des Gebäudes mit Loggien (vom Wohnhaus „Westgarten 01“)

Eingangsbereich und Treppenaufgang im Wohntrakt

Gemeindesaal mit Eingängen

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