Inmitten des denkmalgeschützten Mühlbergparks auf einer Anhöhe im Südosten von Frankfurt-Sachsenhausen befinden sich die sechs Stadtvillen des Projekts »Wohnen im Park«. Die 2008 fertiggestellten, luxuriösen Wohnhäuser stehen im Kontext der Umnutzung des früheren Mühlberg-Krankenhauses: 1871 als Villa eines Offenbacher Fabrikanten gegründet, beherbergte sie seit 1936 das Krankenhaus des Diakoniewerks Bethanien. Nach der Schließung 2004 wurde das Bestandsgebäude abgebrochen und durch eine 2008 eröffnete Seniorenresidenz ersetzt. In dieser Phase ergab sich die einmalige Chance, im westlichen Teil des Areals 32 hochwertige Eigentumswohnungen in einer offenen Gruppe von sechs Baukörpern zu errichten. Der Park blieb dabei nicht nur in seiner historischen Gestalt bestehen, sondern wurde im Rahmen der Baugenehmigung auch denkmalgerecht saniert und ist weiterhin frei zugänglich. Durch die Nutzung des ehemaligen Krankenhaus-Parkplatzes als Baufläche der sechs Neubauten konnte die Grünanlage in Gänze erhalten und vollständig autofrei gestaltet werden. Der Zugang zur Tiefgarage erfolgt nun von außerhalb des Parks und wurde in die umfassende Parkmauer integriert. Um eine selbstverständliche Integration in den Park zu ermöglichen, wurden die Grünflächen um die Wohnhäuser herum nicht privatisiert.

Die städtebauliche Konzeption ist so schlicht wie effektiv: Zunächst wurden je drei Häuser in zwei Reihen angeordnet, durch deren Versatz Nischen entstehen. Die offene Gruppierung der Häuser und die raumbildende Wirkung der umlaufenden Parkmauer erzeugt ein Wechselspiel zwischen Offenheit und Geschlossen­heit, Intimität und Weite. Ein Höhenversatz der beiden Reihen, die zur Straße drei, zum Park hin vier Geschosse umfasst, verstärkt die räumliche Inszenierung der Wohnanlage. Mit ihrer zurückhaltenden Gestaltung und den eleganten Proportionen erinnern die mit Klinkern in verschiedenen Brauntönen verkleideten Häuser an die frühen Wohnbauten Ludwig Mies van der Rohes, etwa die Häuser »Lange« und »Esters«. Die Großzügigkeit der Gesamtanlage setzt sich mit großformatigen Holzfenstern, den dunklen Steinbelägen der Treppenhäuser sowie hohen Wänden und Parkettböden in den Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen auch im Inneren fort.

Historische Parkmauer am Hühnerweg mit Tor zur Wohnanlage

Innenhof mit privater Terrasse und Blick nach Westen